Max Martin und Alex machten die Canyons in Slowenien unsicher.
Am Freitag, dem 15.09.2006, ging die Gaudi los. Es hieß früh aufstehen, denn wir hatten eine lange Fahrt vor uns. Unser Ziel war die slowenische Stadt Bovec, nicht weit von der italienischen Grenze entfernt.
Nach dreieinhalb Stunden Fahrt kamen wir endlich an unserem Treffpunkt an. Bei strömendem Regen quälten wir uns in unsere Neoprenanzüge, und es konnte schon losgehen. Wir waren zwölf Teilnehmer und hatten einen international bekannten Guide. Er jagte uns gleich in die erste Schlucht.
Mit Elan stürzten wir uns in die Fluten. Naja, es war eher ein Bacherl, aber das Wasser war trotzdem nass und kalt. An diesem Freitag folgten wir unserem ersten Wildwasserbach, dabei glitten wir in Steinrutschen, die das Wasser in den Stein geschnitten hatte, kletterten Abhänge hinunter oder sprangen von bis zu
9 m hohen Felsen in ein Wasserloch.
Der Nachmittag verlief eher gemütlich, denn wir fuhren in länglichen Drei-Mann-Booten, den sog. Kanadiern die Soca, einen der schönsten Flüsse Europas, hinunter.
Die Soca ist ein sehr reißender Fluss mit vielen emporragenden Felsen. Wir hatten sogar die Gelegenheit an manchen Stellen anzudocken und einen Sprung ins Wasser zu wagen. Ein 10 Meter hoher Felsbrocken, der mitten aus dem Fluss emporragte, bot eine sehr gute Gelegenheit, den Mut zu testen, und dies taten wir auch; ein Rückwärtssalto war da schon drin. Nach unserer Flussfahrt durften wir uns endlich umziehen; warme trockene Kleidung tat uns gut; hatte es doch den ganzen Tag durchgeregnet.
Das Abendprogramm am Freitag fiel sehr ruhig aus: Essen und unser Quartier unter der Brücke beziehen. Ja, da habt ihr richtig gelesen! Wir alle haben auf ein Hotelzimmer verzichtet und einen Schlafplatz unter der Brücke vorgezogen.
Samstags ging die Action weiter! Nach dem Frühstück führte uns „Reini“, unser Bergführer, in die nächste Schlucht. Nach einem einstündigen Aufstieg ging es wieder los: Abseil-Abschnitte bis zu 50 m Höhe, Sprünge in Wasserlöcher, von 2 bis hin zu 12 Metern, Steinrutschen, die 8 Meter hoch waren, hatten wir auch zu bewältigen. Zu guter Letzt seilten wir uns mitten in einem Wasserfall 50 Meter ab. Da die Wand überhängend war, konnten wir das Wasser, das über uns hinwegbrauste, beobachten. Dies war die anstrengendste Schlucht, die wir zu bewältigen hatten. Wir brauchten insgesamt 4,5 Stunden, bis wir am Ziel ankamen.
Es war aber noch nicht der Schluss! Freiwillige konnten nach dieser Tour noch mit den Hydrospeeds die Socia hinunterrasen. Hydrospeeds sind Schwimmgeräte, auf die man sich mit dem Oberkörper legt und mit den Flossen an den Füßen beschleunigt.
Nach einer kurzen Einführung in das Lenken, Rollen etc. stürzte sich das Union-Trio und einige weitere aus der Gruppe in die Fluten des grünen Flusses. Überall ragten Felsen aus dem Wasser. Wir mussten sie umschwimmen, denn sonst wären wir gegen sie geprallt und wären sofort vom Sog unter Wasser gezogen. worden. Es war eine ziemlich raue und gefährliche Fahrt, das muss sogar ich zugeben. Doch wir erreichten heil unsere Ausstiegsstelle; es fehlte lediglich eine Flosse. Der Soca gab sie nicht mehr her.
Am Sonntagmorgen fand es jeder ein wenig schade, dass es schon bald vorbei sein wird.
Aber wir hatten ja noch die letzte Schlucht vor uns, die Fun-Schlucht! Es war ein gelungener Abschluss, bei dem jeder auf seine Rechnung kam. Die ganze Gruppe genoss die letzten Rutschen und Klettepartien und mit einem Sprung ins schäumende Nass ging die Tour zu Ende.
Die Neoprenanzüge, in denen wir die letzten Tage unterwegs waren, wurden im Anhänger verstaut, und es hieß schweren Herzens Abschied nehmen.
Dieser Trip nach Slowenien ist für jeden, der einen Action-Urlaub erleben will, zu empfehlen.
mfg Max Martin und Alex